30. Dezember 2013

im rausch. 
im rausch meiner gefühle.
ich fühle wut die sich verwandelt.
angst die sich verwandelt.
scham die sich verwandelt.
es ist schön.
alles ist schön.
ich fühle mich befreit. 
dieses gefühl darf nicht mehr enden.
nie mehr.
für immer.
licht.

28. Dezember 2013

ich lächle und knalle die autotür zu.
ich lächle und winke zum abschied.
ich lächle und fühle wie ich nichts mehr fühle.
ich lächle und weiß, dass hier etwas zu ende gegangen ist.
ich lächle und habe nichts mehr zu sagen. 
ich lächle. nie wieder.

27. Dezember 2013

"Solange die positiven Gefühle dir gegenüber noch überwiegen (und momentan ist es wirklich schwer dich zu mögen), versuche ich "uns" so zivilisiert wie möglich zu beenden.

Ich hab dir gesagt, dass du perfekt bist. Dass du mein Mensch bist. Daran hat sich nichts geändert. Was sich aber geändert hat ist, dass ich dir nicht mehr vertrauen kann. Und wenn ich dir nicht vertraue, kann ich auch nicht mehr ich sein. Und wenn das nicht mehr geht, haben wir keinen Sinn mehr.

Vielleicht bin ich ungerecht, verlange zu viel aber so bin ich nunmal. Und wenn jemand nicht mehr meinen Vorstellungen entspricht, wird er eben gestrichen.

Ich weiß nicht ob ich es verkraften werde, dich nicht mehr zu haben. Ich befürchte es wird mich umbringen. Und das ist nicht nur so dahingesagt. Andererseits ist es egal was mich ins Grab bringt.

Ich hab dir versprochen, mich nicht mehr wegräumen zu wollen. Ich versuche dieses Versprechen weiter mit aller Kraft zu halten! Ich werd auch das Koksen wieder sein lassen, so wie im Oho, will ich mich nie wieder fühlen.

Das Versprechen mich nicht mehr zu verkaufen, werde ich jedoch brechen müssen. Ich will schleunigst weg von hier und dazu brauche ich Geld. Und da Andi mir (Überraschung) nichts von seinem Verdienten abgibt, sehe ich keine andere Wahl.

Weihnachten hat mir nochmal deutlich gezeigt, dass ich auf mich allein gestellt bin. Und ich finde es nichtmal mehr schlimm. Vielleicht erweckt eine neue Umgebung meine Lebensgeister, und ich tu mir die Chemo an, wer weiß.

Von dir wünsche ich mir eine letzte Nacht, damit wir uns richtig abschließen können. Es ist keine Bitte, kein Deal, kein Befehl. Es ist einfach nur ein Wunsch. Es drohen keine Konsequenzen, wenn du diesem nicht nachgehen willst.

Deswegen muss ich es auch jetzt beenden, bevor ich dich hasse und vor Wut dein Leben zerstören will. Für dich will ich nur das Beste! Auch wenn es so weh tut, dass das nicht ich für dich bin.

Du hast mir nicht darauf geantwortet, ob wir eine Chance gehabt hätten, wenn gewisse Dinge nicht wären wie sie sind. Ich frage dich nochmal... Die Antwort kann nicht falsch sein, solange sie ehrlich ist!

Dieses Jahr war schwierig, die letzten Wochen unerträglich. Du hast mir jedoch die wunderschönsten Momente beschert... Und wenn wir weiter funktionieren könnten, würde ich alles dafür tun. Aber ich weiß nicht wie? Ich will nicht aufhören mit dir zu schlafen, ich will nicht nur eine beliebige Freundin sein.
Ich will dich, weil du mich am Leben hälst! Aber wenn du das nicht mehr tun kannst, weil wir uns nicht mehr vertrauen, was bleibt uns dann noch?

Und deswegen laufe ich jetzt davon, weit Weg von hier...
Im Inneren hoffe ich, dass wir doch weiter wir bleiben, dass das Vertrauten zurückkehrt, dass du mich hierbehalten willst. Aber die letzten Aktionen haben mir gezeigt, dass ich nicht darauf hoffen kann, dass du mir dein Herz ganz und gar öffnest.

Du bist eben anders. Gut so! Du bist das Besonderste was mir je untergekommen ist, das Beste was mir je passiert ist, der einzige Mensch, der mich fast wieder hinbekommen hat.

Und wenn ich nicht so ein dummer Mensch wäre, wüsste ich das zu schätzen und würde mich damit begnügen, was du mir gibst. Aber ich will immer mehr, immer alles, immer auf einmal.

Du hast mich gefragt ob ich den "Fuckbuddy" einer Freundschaft vorziehen würde. Ich sage dir ganz klar: ja! Denn dann kann ich dich fühlen, und das ist doch das einzige was ich will ..."




Und als ich diese Zeilen fertig getippt hatte, fühlte ich mich besser. Ich schickte sie ihm nicht. Ich dachte noch mal nach. Über jedes Wort. Sie waren wahr, und dennoch hatte sich durch das Niederschreiben einiges verändert. Der Schmerz über meine Situation wurde weniger. Und auch wenn ich "uns" nicht mehr lange aushalten werde, noch ist die Zeit nicht gekommen. Noch bringt er mich trotz Vertrauensbruch dazu, meine Gefühle zu analysieren, niederzuschreiben, zu verarbeiten. Keine Kurzschlussreaktion - trotz Wut, trotz Schmerz, trotz verletztem Stolz.
Und am Ende zählt nur, dass ich ihn trotz allem, oder vielleicht genau deswegen liebe. Und das lässt mich atmen, leben, hoffen und nicht mehr trotzen ...

26. Dezember 2013

er braucht keine affäre, sagt er.
und was bin dann ich?
er will mein freund sein, sagt er.
und warum ist er das nicht?
er hat eine frau, sagt er.
und warum bin das nicht ich?

ich öffne ihm mein herz.
immer wieder.
ich leg es ihm in die hand.
er wirft es weg.
immer wieder.
ich heb es wieder auf.
geb es ihm wieder.
immer wieder.

es hat risse.
es fällt zu oft.
es liegt zu oft im dreck.
es hat keine kraft mehr.
es hört auf zu schlagen.
es ist tot.


24. Dezember 2013

damals, als alles gut war ...
weihnachten vor 20 Jahren ...

23. Dezember 2013

"unglaublich" steht im hintergrund.
und das ist es tatsächlich.
ich habe dieses zwei menschen noch nie so glücklich gesehen. 
sie waren seit ich mich erinnern kann unglücklich.
haben mir harmonie vorgespielt.
ich habe es angenommen.
und weitergespielt.
bis ich dieses foto gefunden habe...

augen geschlossen.
bewusstsein verloren.
das letzte woran ich denke - er.

augen geöffnet.
bewusstsein widererlangt.
das erste woran ich denke - er.

er. 
immer.

22. Dezember 2013

What would I do without your smart mouth
Drawing me in and you kicking me out?
Got my head spinning, no kidding
I can't pin you down
What's going on in that beautiful mind?
I'm on your magical mystery ride
And I'm so dizzy, don't know what hit me
But I'll be alright

My head's underwater
But I'm breathing fine
You're crazy and I'm outta my mind

Cause all of me loves all of you
Love your curves and all your edges
All your perfect imperfections
Give your all to me, I'll give my all to you
You're my end and my beginning
Even when I lose, I'm winning
Cause I give you all of me
And you give me all of you, oh

How many times do I have to tell you
Even when you're crying, you're beautiful too?
The world is beating you down
I'm around through every move
You're my downfall, you're my muse
My worst distraction, my rhythm and blues
Can't stop singing, this ringing in my head for you

21. Dezember 2013

schlaflos.
millionen gedanken in meinem kopf.
gefühle die ich nicht erklären kann.
er beschützt mich.
er benutzt mich.

schlaflos.
er ist in mir drin.
er nimmt mir die luft.
er macht mich atemlos.
zu oft. zu intensiv.

schlaflos.
ich bin gefangen.
in seinen armen.
in seinem herzen.
in seiner liebe.

schlaflos.
planlos.
erfolglos.
gefühllos.
willenlos.


 

19. Dezember 2013

er schenkt mir einen füller ...
ich verstehe es nicht.
dann probier ich ihn aus.
den füller.

schreibprobe.
ein wort. 
so viele bedeutungen.
und ich beginne zu begreifen.

er lenkt mich.
er zeigt mir meinen weg.
immer wieder.
legt mir mein werkzeug in die hand.

er liefert den titel.
die geschichte
das papier.
den füller.

hätten wir jemals eine chance gehabt?
wären die umstände anders gewesen?
wäre er nicht verheiratet?
wäre ich gesund?

wir passen nicht zusammen.
wir sind so verschieden.
gleichzeitig ergänzen wir uns perfekt.
er macht mich glücklich.
ich mache ihn glücklich.

ein sein ohne mich ist nicht möglich.
ein sein ohne ihn ist nicht möglich.
die uhr tickt.
die zeit läuft ab.
sie sitzen alle da.
sie sehen glücklich aus.
ich schaue ihnen zu.
wie sie lachen.
wie sie eine familie sind.
und stelle fest: ich gehöre nicht dazu.
nicht mehr.

ich habe mich verändert.
bin abgestumpft.
zu lange war ich wie sie mich haben wollten.
zu oft habe ich zurückgesteckt.
zu oft war ich ihnen egal.
bin ich ihnen noch.

ich liege da.
beobachte sie.
sie merken es nicht.
ich stehe auf.
ich will gehen.
sie merken es nicht.
ich bin weg.
komme nicht wieder.
sie merken es nicht.

18. Dezember 2013

seine welt wäre ohne mich nicht mehr anstrengend.
seine welt wäre ohne mich unkompliziert.
seine welt wäre ohne mich gewöhnlich.
seine welt wäre ohne mich nicht mehr lebenswert.

meine welt wäre ohne ihn anstrengend.
meine welt wäre ohne ihn kompliziert.
meine welt wäre ohne ihn gewöhnlich.
meine welt wäre ohne ihn nicht mehr lebenswert.

unsere welten sind sich gefährlich nah gekommen.
unsere welten haben begonnen sich zu vermischen.
unsere welten können ohne einander nicht mehr existieren.
unsere welten sind eins geworden.

wir. 
irgendwie ist es abgekühlt. 
er fehlt mir nicht mehr so oft.
weil er da ist. 
weil ich ihn sehe. 
weil er tut was ich sage. 
das merkt er garnicht. 
er glaubt er hätte die kontrolle. 
immer. 

der reiz verschwindet. 
langsam. 
schleppend.
er bringt mich noch immer zum lachen. 
er verursacht noch immer herzklopfen. 
er ist noch immer mein mensch.
dennoch ist es anders.

ich fühle mich besser.
durch ihn.
ich kann wieder atmen.
durch ihn.
ich sehe wieder klarer.
durch ihn.

er hat seinen zweck erfüllt. 
hat er?




Der Duft von Lebkuchen in der Küche.
Herumwirbelnde Kochlöffel.
Zischende Töpfe.
Hektische Menschen.
Weihnachten rückt näher.
Und es macht mir Angst.

Erzwungene Fröhlichkeit.
Gespannte Stimmung.
Erwartungshaltungen die nur unerfüllt bleiben können.
Keine Spur von Besinnlichkeit.
Liebe.

Wie in einem Schaufenster.
Ausgestopftes Glück.
Perfekt dekorierter Augenblick. 
Alle starren taub und blind ins Nichts. 


meine kleine freundin ...
du bist wie ich.
du bist ich.
dein lachen.
deine art.
deine wutausbrüche.

du fehlst mir.
manchmal mehr.
manchmal weniger.
ich verpasse dein leben.
und dennoch bin ich immer da.

ich lebe in dir weiter.
wir bleiben immer eins.
du bist ich.
vergiss das nicht. 
meine kleine freundin ...

16. Dezember 2013

Immer hab ich diese Tussis belächelt, die schmachtend erzählt haben welch Herzklopfen ihr Liebster bei ihnen verursacht. Oder wenn sie geschwärmt haben, ihr Bein sei "geflippt". Also wie in diesen widerlich kitschigen Filmen. Am schrägsten fand ich aber immer diese Sache mit den weichen Knien. Wie soll das bitte funktionieren? Was hat ein leidenschaftlicher, toller Kuss mit meinen Beinen zu tun? Und wie soll ein Knie bitte weich werden? Blöde Tussis.

Und dann hat mich kürzlich jemand in den Wald entführt. Und es war mindestens genauso aufregend wie es sich anhört. Wir stehen also da, mitten im Wald. Die Sonne glitzert durch die Bäume, es riecht nach Herbst. Sein Herz schlägt schneller, er küsst mich. Jetzt schlägt mein Herz schneller. Wir küssen uns weiter ... Und dann passiert es! Von einer Sekunde auf die andere verlässt mich das Gefühl in den Beinen. Ich sacke leicht zusammen, er fängt mich auf. Auf einmal hatte ich keine Kontrolle mehr. Als wäre mein Knie kurzzeitig einfach verschwunden. Tatsächlich wie Pudding.

Noch immer kann ich mir nicht erklären, wie das passieren konnte. Es ist ja nicht das erste mal, dass mich dieser umwerfende Typ küsst. Nichtmal wenn wir heißen Sex haben, passiert mir sowas. Ja, da zitter ich am ganzen Körper, vor Erregung, vor Leidenschaft, vor Erschöpfung... Aber ein Kuss? Ein Kuss der mir Wort wörtlich den Boden unter den Füßen wegreißt? Das hielt ich bis heute für ein Gerücht. Und wurde eines Besseren belehrt. Von diesem umwerfenden Typen. Der nichtmal mein Liebster ist. Vielleicht hat er es ja genau deswegen geschafft.
während ich seinen duft noch an mir rieche und lächelnd an die letzten stunden zurückdenke, habe ich nur dieses eine lied im kopf:

"ich weiss nur das ich glücklich bin, wegen dir
ich steh morgens gern auf, wegen dir
ich weiss nicht ob es richtig ist
ich weiss nur das ich so glücklich bin
ich bin so verliebt, wegen dir
egal ob wir verlier'n oder funktionier'n
ganz egal ob es richtig ist,
ich weiss nur das ich so glücklich bin" 


für diesen einen moment war alles perfekt. und wenn mich die realität wieder einholt, und mich verzweiflung und wut übermannen, denke ich an diesen moment zurück.

Roger ist der tollste Kerl von allen auf dieser Welt. Schon als ich ihn das erste mal gesehen habe, war es um mich geschehen. Liebe auf den ersten Blick sozusagen. Unsere Wege kreuzten sich im Dezember 2011. Seither ist er ein ständiger Begleiter meines Lebens. 
Zum Beispiel heute. Da ist mir wiedermal mitten im Wohnzimmer dieser mistige Müllsack gerissen. Ich bin wie immer ausgeflippt, habe um mich geworfen. Er saß einfach nur da und lächelte mich an. Und all meine Wut war verflogen. Er schafft es immer wieder mich runterzuholen. Er hat so eine ruhige Art. Allein seine Körpersprache strahlt pure Gelassenheit aus. Wenn es mir nicht so gut geht, legt er sich einfach zu mir und beruhigt mich. 
Was mich aber wahnsinnig an im nervt: er leckt mich ständig ab. Seine Zunge ist allerdings wirklich weich... Trotzdem. Niemand mag es abgeleckt zu werden. Also ich nicht! 
Und worüber ich auch oft mit ihm diskutiere: er benutzt kein Klopapier. Das ist nicht ok! Immer wieder sag ich ihm das. Er grinst es dann einfach weg. Und diesem Gesicht kann man ja sowieso nicht lange böse sein. Sein Glück. 
Und ich glaube Roger ist schwul. So konkret gesagt hat er es zwar nicht, aber in Damenbegleitung habe ich ihn ehrlich gesagt noch nie gesehen. 
Und wie oft der Kerl duscht ist ein Wahnsinn. Wahrscheinlich braucht er deswegen kein Klopapier. 
Ein weiterer Grund warum wir so gut miteinander können: er ist Vegetarier. Das ist toll, weil wir beim Essen nie streiten. Er bekommt das Grünzeug und ich kann mein Steak genießen. Herrlich ist das. 
Und dann ist er noch der selbe Couchpotato wie ich. Meistens liegen wir einfach nur da und schauen fern. Oder schlafen. Im Nichtstun ist er echt der King. Der Kerl kann echt in allen Positionen schlafen. Manchmal hab ich schon Angst er wäre gestorben, weil er so ruhig da liegt. Das muss ich mir echt mal abschaun. So relaxen zu können, das wärs...

Ach, was ich vergessen habe: Roger ist mein Kaninchen.

15. Dezember 2013

er bat mich es nicht zu tun.
mich nicht zu verkaufen.
mich nicht zu opfern.
für dinge, die nicht ich getan habe.
für dinge, die nicht in meiner verantwortung stehen.

es geht nicht.
ich muss es tun.
ich kann garnicht anders.
es liegt in meinem naturell.
ich will beschützen.
ich will helfen.
ich will retten.

dabei zerstöre ich mich. 
um nicht mehr fühlen zu müssen.
um nicht mehr realisieren zu müssen, dass sich für mich niemand opfert.
ich stelle mich auf ein podest.
gleichzeitig verstecke ich mich, weil ich mich wertlos fühle.

mein wert wird bestimmt.
und bezahlt.

manche entscheidungen trifft das leben selbst für einen.
ich sterbe. unaufhaltbar. und es ist beängstigend.
aber real. ich muss lernen damit umzugehen.

in trauer und selbstmitleid zu versinken, macht mich nicht lebendiger.
gegen etwas anzukämpfen, was nicht aufzuhalten ist, ebenso wenig.
die zeit die mir bleibt zu nutzen, jedoch sehr wohl.

ich werde fröhlich sein.
ich werde lieben.
ich werde glücklich machen.
und dann werde ich gehen.
in frieden mit einem lächeln auf den lippen.

14. Dezember 2013

ich hasse ihn.
in diesem moment hasse ich ihn so sehr.
er spielt mit mir.
und genießt es.
er will gewinnen.

ich rieche ihn an mir.
er ist überall.
an meiner haut.
in meinem bett.
an meiner kleidung.

ich wasche es ab.
es hilft nicht.
er ist überall.
er spielt mir mit.
er hat verloren.
mich.

13. Dezember 2013

"schreiben ist küssen mit dem kopf" heißt es in meinem lieblingsbuch "gut gegen nordwind". und tatsächlich können geschriebene worte einfach alles sagen und alles auslösen.
sie können gleichzeitig echt und falsch sein. gut und böse. schön und hässlich. 
in das geschriebene wort kann man hineininterpretieren was man will. das gesprochene dagegen ist anders. 
die stimme hat so viel macht. und gewalt. ein schreiendes "ich liebe dich", bleibt ein schreiendes "ich liebe dich". ein weinerliches "du fehlst mir" bleibt ein weinerliches "du fehlst mir". ein nerviges "mir geht es gut", bleibt ein nerviges "mir geht es gut". 
ich schreibe, weil ich meinem gegenüber die möglichkeit geben will, seine eigenen gefühle in meine geschriebenen worte zu legen. 
wenn ich all das aussprechen würde, was ich schreibe, würde die magie verschwinden. die selbe magie, die man empfindet, wenn man den perfekten menschen küsst.
schreiben ist küssen mit dem kopf.
wir kommen auch da durch.
sagt er.
wir?
ich!

wenn die nadel in meinen arm gesetzt wird, ist er ...
wenn es im ganzen körper brennt, weil es so aggressiv ist, ist er ...
wenn ich wieder hören muss, dass es nicht hilft, ist er ...
nicht da!

ich komme da durch. 
weil ich es bis jetzt auch getan habe.
weil mir bis jetzt auch keine andere wahl blieb.
weil ich keine anderen mehr brauchen will.
weil nur ich zähle.

12. Dezember 2013

"Rosi hat gemeint, sie nimmt mich heute mit. In die Stadt. Zum Einkaufen!"

Diese wenigen Worten haben vor genau 8 Jahren mein Leben verändert. Wie sehr, ist mir erst heute bewusst geworden. Für einen kurzen Augenblick, blickten hunderte Menschen nur auf mich. Hörten nur mir zu. Ich war das Erste was sie sahen. Das Erste was sie hörten. Damals, als der Vorhang aufging.

Als junges, aufstrebendes Talent wurde ich gefeiert. Und danach vergessen. So schnell wie Ruhm und Ehre gekommen waren, so schnell haben sie auch wieder das Weite gesucht. Und sind danach nie wieder zurückgekehrt. Dachte ich.

Denn heute, 8 Jahre später, hängen wieder Hunderte an meinen Lippen. Woche für Woche, Tag für Tag öffnet sich der Vorhang neu - wenn ich schreibe.

11. Dezember 2013

sie ist traurig.
die situation.
die tränen auf meinen wangen sind noch nicht getrocknet.
er hält mich fest. 
drückt mich an sich.
lässt mich nicht los.

ich will seine haut spüren.
öffne sein hemd.
um seinen duft zu riechen.
um sein herz schlagen zu hören.
sein puls erhöht sich.
meine trauer verschwindet.
nach und nach.

ich hebe den kopf.
schaue ihn an.
ich will ihn küssen.
ich küsse ihn.
er will es nicht.
er will es.

nun ist sie anders.
die situation.
die tränen auf meinen wangen sind getrocknet.
er hält mich fester.
drückt mich mehr an sich.
lässt mich überhaupt nicht mehr los.

jetzt sind wir eins.
vergessen ist der schmerz.
die wut.
die verzweiflung.
die angst.

körper an körper.
haut an haut.
lippe an lippe.
herz an herz.
puls an puls.

jetzt ist sie vollkommen.
die situation. 
die tränen auf meinen wangen sind vergessen.
er verschmilzt mit mir.
wir.




Bevor ich deinen Vater kennen gelernt habe, war mein Leben ein wenig aus den Fugen geraten. Du weißt, Oma und Opa sind nicht gerade die einfachsten. Und als ich jung war, waren die zwei eben noch unerfahren, haben ziemlich viel falsch gemacht. Und bevor du mich unterbrichst, ich weiß, ich bin in deinen Augen um nicht viel anders.
 

Ich hatte mir als Kind immer ausgemalt, dass ich mit 25 das perfekte Leben führen würde. Wie du ja weißt, ist mir das nicht im geringsten gelungen.
Mein Job war mies, das hat mich immer so deprimiert. Dazu kam, dass ich in einem Leben gefangen war, dass nicht im geringsten zu mir gepasst hat. In einem burgenländischen Kaff mit einem Mann, den ich schon lange aufgehört hatte zu lieben. Der hat mir dann auch immer wieder Kopfzerbrechen bereitet, weil er es Monat für Monat geschafft hatte mit einen Fuß im Gefängnis zu stehen. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich ihn regelmäßig rausgeholt habe. Er tat mir einfach Leid.
 

Meine Zukunft habe ich dabei komplett aus den Augen verloren. Und als mir das klar wurde, hat es mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich habe einige unverständliche und dumme Dinge getan, nur damit endlich wer auf mich aufmerksam wird und mir hilft.
Du weißt doch, dass ich regelmäßig zur Nachsorgeuntersuchung muss. Tja, damals habe ich mich Anfangs geweigert etwas für meine Gesundheit zu tun.
 

Bis dann eines Tages dieser eine Mensch in mein Leben getreten ist und es gehörig durcheinander gebracht hat. Noch viel mehr, als es sowieso schon der Fall war.
Anfangs ging es nur um Sex, und bevor du mich so schockiert ansiehst, ich lebte zwar mit einem Mann zusammen, aber war schon lange von ihm getrennt. Ja, Mensch, gemeint ist der Andi, und hör auf zu grinsen.
 

Wo war ich? Ach ja, dieser eine Mensch. Wir haben also einige male miteinander geschlafen und es war der Wahnsinn sag ich dir. Ähnlich gut wie dieser heiße Basketballer, du erinnerst dich?
Das Problem war nur, dass er sich einfach überall eingemischt hat. Er hat mich quasi zum Arzt gepeitscht. Und mich immer wieder so sehr geärgert, bis ich in die Gänge gekommen bin.
 

Wir sind uns immer näher gekommen, gefährlich nahe. Denn er war verheiratet und seine Frau schwanger. Das hättest du mir nicht zugetraut, was? Ich bin nicht sonderlich stolz drauf und solltest du erwägen dich auch auf eine Affäre einzulassen - ich werde dich verprügeln. Schatz, grins nicht, ich meine das ernst!
Er war das Besonderste, was mir bis dato passiert ist. Er hat Gefühle in mir zum Vorschein gebracht, die vorher noch keiner geschafft hatte. Oft wusste ich selbst nicht, dass solche Gedanken und Emotionen in mir waren.
 

Und so habe ich begonnen alles aufzuschreiben. In einem Blog. Den gibt es übrigens noch immer.
Er hat es dann immer gelesen. Und hat mir damit nochmal das Leben gerettet. Ich war am Ende, es war einfach alles zu viel und ich wollte dem ein Ende setzen.
 

Sei nicht bedrückt! Ich denke jeder kommt einmal an den Punkt wo er nicht mehr kann. Und solltest du diesen Punkt erreichen, sprich mit mir. Ich weiß genau wie sich das anfühlt. Und ich weiß auch, dass diese Momente Kurzschlussreaktionen sind.
 

Er war bei mir Zuhause und nachdem er ging hatte ich ihm eine Nachricht in meinem Blog hinterlassen. Einen Abschied. Ich hab mir eine Flasche Schnaps geschnappt und ca. 25 Pillen eingeworfen. Und dann bekam ich eine SMS. "Bau ja keinen Scheiß, ich sag's Dir!" Und dann hat es mich eiskalt erwischt. Kaum Zuhause angekommen, hatte er das Bedürfnis meine Seele zu lesen. So habe ich das damals genannt, weil ich wirklich meine tiefsten Empfindungen aufgeschrieben habe.
Ans Schicksal hat er nie geglaubt, aber ich sage heute noch, dass dieser Moment der Beweis war, dass es ein Schicksal gibt.
 

Ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn liebe. Aber nicht diese romantische Art von Liebe. Dieses Gefühl ging tiefer, in eine andere Ebene. Besonders eben, wie schon erwähnt.
Er schrieb zurück er tue es auch. Also mich lieben. Bis heute weiß ich nicht, ob er das aus Angst um mich gesagt hat. In diesem Augenblick hat es aber gereicht um mich aus meiner Trance zu reißen.
 

Ich verrate dir jetzt nicht wie ich die Pillen aus meinem Körper bekommen habe. Du kommst nach mir - so irre wie du bist probierst du's aus nur um des Probierens willen. Du ahnst nicht wie ähnlich du mir bist. Ein richtiger Freak! So hat er mich übrigens immer genannt. Also ist das ein Liebesbeweis wenn ich dich so nenne.
Er hat sich solche Sorgen gemacht, dass er die Polizei rufen wollte. Ich an seiner Stelle wäre mitten in der Nacht vor der Tür gestanden. Wenn schon denn schon. Aber ich rechne ihm ja hoch an, dass er sich Gedanken gemacht hat. Du ahnst schon um wen es geht, oder? Lass mich noch ein wenig erzählen...
 

Am nächsten Tag wollte ich einen Schlussstrich unter ihn und mich ziehen, natürlich ohne Erfolg. Dieser Mensch hatte mich voll und ganz, es war unmöglich das aufzugeben.
Und dann stand er da mit der Titelseite meines Buches in der Hand. Das ist ihm in der besagten Nacht eingefallen. Er hat an mich geglaubt, sowohl daran, dass ich keinen Mist baue als auch daran, dass ich zu mehr bestimmt war. Noch nie hatte mir jemand vorher das Gefühl gegeben, etwas wert zu sein. Jeder hatte mich als selbstverständlich betrachtet. 

Deswegen sage ich dir auch so oft, wie aussergewöhnlich du bist. Und nicht im geringsten selbstverständlich. Ich liebe dich, du wahnsinniges Kind!
 

Dass ich seinen Buchvorschlag dann wirklich umgesetzt habe, muss ich ja nicht erwähnen. Sonst zickst du mich wieder an, wie eingebildet ich bin.
Ohne ihn gäbe es weder das Buch noch die Texte darin. In den meisten schreibe ich ja über ihn.
 

Dein Vater sagt zwar immer, ich könnte nie wieder jemanden so bedingungslos lieben wie ihn, aber ich versichere dir, ich kann. Und ich habe! Und irgendwann schreibe ich auch über euch ein Buch. Und du, meine Schöne, kommst aufs Cover!
 

Und ja du hast richtig gedacht, mein Mensch ist er. Der, der im Wohnzimmer sitzt und mit deinem Vater über Basketball diskutiert.
Und bevor du auch nur wagst daran zu denken: wir schlafen natürlich nicht mehr miteinander. Warum musstest du auch meine schmutzige Fantasie erben ...

10. Dezember 2013

es ist als ob es garnicht real wäre.
ein unbeschreibliches gefühl.
warm.
und doch erzeugt es gänsehaut.

es lässt mein herz schneller schlagen.
und zertrümmert es gleichzeitig in millionen teile.

ich bin süchtig danach.
es vereint so viel. 
alles was ich brauche.
alles was nicht sein darf. 

es erinnert an schwerelosigkeit.
an freiheit. 
an schmerz.

es ist so neu. 
so einzigartig.
ich wollte es stoppen.
eliminieren.

weil es auch angst macht.
weil es so tief geht.
weil es einen einfach nicht mehr los lässt.

dieses gefühl hat mich gerettet.
es hat mir wort wörtlich das leben gerettet.
es hat mich aus meinen dunkelsten stunden geholt.

es lässt mich hoffen.
vertrauen.
glauben.
kämpfen.

es ist er. 

das erste mal in meinem leben, spüre ich, dass jemand an mich glaubt. an mich. an mein wahres ich. und es ist das schönste gefühl, dass ich jemals hatte...

jeder braucht diesen menschen, der einen aus dem selbstmitleid holt.
der einem in die augen blickt und man weiß, es wird alles wieder gut.
ohne so einen menschen kann man nicht funktionieren. 
er macht einem klar, dass man etwas besonderes ist. aussergewöhnlich.

jeder von uns will aussergewöhnlich sein. anders als die anderen.
man beginnt sich zu verändern, zu rebellieren, zu schauspielern. 
und wird dadurch ... gewöhnlich. so gewöhnlich, wie man nie sein will.
ist man jedoch echt, so wie man wirklich im innersten ist, wird man nicht aussergewöhnlich - man bleibt es. denn nichts ist so aussergewöhnlich wie das individuum selbst.


ich danke dir für jede einzelne sekunde, die ich mit dir verbringen durfte. du hast mich daran erinnert aussergewöhnlich zu sein in dem du es warst. das wird mir für immer bleiben. 

ich liebe dich.

9. Dezember 2013

ich denke nicht nach.
ich fühle. ich tue. ich schreibe.
ohne plan. 
ohne zu wissen, was ich damit auslösen werde.
nicht in mir. in ihm. in irgendwem.
manche worte empfinde ich minuten später wieder ganz anders.
andere bleiben gleich. immer.
gleich bleibt, dass er es ist, der mein innerstes zum vorschein holt.
ängste. wünsche. freude. hoffnung.
er ist all das, was er nicht sein darf.
mein anker. mein gift.
er muss gehen. um seinetwillen.
er muss bleiben. um meinetwillen.
ich beginne ihm weh zu tun.
er beginnt es zu ertragen.
ich denke nicht nach.
aber ich muss. 
ein letztes mal.
deinen körper gespürt.
deine berührungen genossen.
deine stimme gehört.
nun bist du fort.
ich fühle dich weiter.
bedingungslos.
ich nehme dich mit.
und schlafe ein.
ein letztes mal.

8. Dezember 2013

"what was it like to love him? asked gratitude.
it was like being exhumed, i answered.
and brought to life in a flash of brilliance.

what was it like to be loved in return? asked joy.
it was like being seen after a perpetual darkness, 
i replied. to be heard after a lifetime of silence.

what was it like to lose him? asked sorrow.
there was a long pause before i responded:
it was like hearing every goodby ever said to me 
- said all at once."
das leben bietet einem immer wieder möglichkeiten.
gute und schlechte.
und dann verwischen sich diese.
gut wird plötzlich zu verwerrflich.
schlecht zur einzigen lösung.
in diesesm moment ist es egal für welche man sich entscheidet.
konsequenzen haben sie alle.
und damit muss man lernen zu leben.

ein satz hat alles verändert.
zuerst ist er nicht richtig zu mir durchgedrungen.
nach und nach hat er mich erreicht.
und dann eiskalt erwischt.
salz auf meiner haut. 


ich will dich, bedingungslos. immer.
ich brauche dich. ich kann nicht ohne dich.
ich liebe dich. ich hasse dich. 
ich versteh dich nicht.
salz auf meiner haut. 

und auch wenn du nicht immer bei mir sein kannst, 
bist du immer bei mir. sagst du.
und lügst. und sagst die wahrheit.
und verwirrst mich.
salz auf meiner haut.  

so kann ich nicht.
so verletzt es zu sehr.
so bricht es mich. 
mein herz. mein wesen.
salz auf meiner haut.

7. Dezember 2013

things are more like they are now than they ever were before.
zurück bleibt leere. 
in mir. in ihm.
noch am morgen dachte ich, er fühlt. mich.
stunden später fühle ich. nichts.
keine liebe. keinen schmerz.

und nun stelle ich in frage. alles.
jeder moment wird nochmal durchgespielt.
jedes wort nochmal gefühlt.

er zerstört mich. ich rette mich.
er rettet mich. ich zerstöre mich.
zurück bleibt leere.




gibt es ihn?
den richtigen menschen im falschen moment?
dieses besondere, nie dagewesene gefühl?
ist es verboten? weil es falsch ist?

wie kann es das sein? 
wie kann das aufrichtigste, ehrlichste gefühl falsch sein?

kann es nicht, ist es nicht.
es ist echt. es ist da. es bleibt.

6. Dezember 2013

ich dachte, ich hätte zeit.
zeit um mir klarzuwerden.
um klar zu werden.
trüb war es schon so lange.

und jetzt steht es vor mir.
das licht. 
das reine, klare, rettende licht.
ich schalte es aus.
es wird wieder dunkel.
dunkel und trüb.

die zeit ist abgelaufen.
es hat sich nichts verändert.
es hat sich alles verändert.

4. Dezember 2013

die welt. 
momentan scheint sie kurz vorm zusammenbrechen. 
diese welt, die ich mir geschaffen habe. 
und obwohl ich um hilfe flehe, bekomm ich sie nicht. 
weil ich eine drama queen bin. 
ich soll lieb und nett sein. und ich soll stark sein.
und ich soll mich nicht so anstelllen, weil ich bis jetzt ja alles wieder hinbekommen habe.
ich fordere. dinge die ich nicht darf, wie mir scheint.
und ständig dreht sich die welt nur um mich. 
welch ein verbrechen. es ist ja nicht so, als wäre es meine welt.

ich bin anders. ich helfe. ich sorge. ich liebe. 
ich bin ganz oder garnicht.
ich bin nie wie man mich haben will.
ich bin genauso wie man mich haben will.
ich. ich. ich.
denn es gibt keinen. nur mich. 
weil niemand da ist.
weil mein zebrochenes ich niemand sehen will.
weil ich zu funktionieren habe. 
grausam ist sie schon, meine welt.
die welt.